“Vegan plus X” – Essen und Trinken a la “Veggie 95”

Ernährungsstile gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Vollwert, Bio, Vegan, Vegetarisch, Low-Carb, Paleo oder einfach von allem etwas. Muss es denn dann noch eine weitere Kreation geben? Nein, natürlich nicht. Veggie 95 beschreibt einfach nur meine eigene Ernährungsweise.

Veggie 95 bedeutet für mich, dass ich eine passende Zusammenstellung von Lebensmitteln gefunden habe, die mir schmecken, die ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann, die ich für ökologisch sinnvoll halte und die ich langfristig gut in Alltag und sozialem Umfeld ausleben kann.

Die Ernährungspyramide des Veggie 95

Wie ihr in der Ernährungspyramide erkennen könnt, basiert der Veggie 95 auf einem grünen Fundament. Obst und Gemüse – möglichst roh – sind die Grundlage, ergänzt um einen Kohlenhydratanteil, der überwiegend aus vollwertigen Lebensmitteln besteht. Meinen Konsum von Produkten tierischen Ursprungs habe ich in den letzten Jahren drastisch reduziert.

Nicht, weil es mir nicht schmeckt. Ganz im Gegenteil. Sondern weil mein Gewissen mehr und mehr mit isst und ich den Gedanken an Zusätze im Fleisch und die mangelnde Wertschätzung Lebewesen gegenüber durch Massentierhaltung nicht ausblenden kann. Zudem sehe ich zunehmend den ökologischen Aspekt dieser überdimensionierten Tierhaltung, nämlich eine extrem hohe Mitschuld am Treibhauseffekt.

Darum greife ich für meinen Proteinbedarf inzwischen fast ausschließlich auf pflanzliche Lebensmittel zurück. An der Spitze der Pyramide finden sich dann aber trotz aller Bedenkeneinige wenige tierische Produkte. Ist das nicht irgendwie inkonsequent? Ich denke nein. Essen und Trinken sollte niemals ein rein pragmatischer oder vernunftgetriebener Prozess sein. Ich glaube, das nimmt uns auch zu viel Lebensfreude und scheint mir nicht durchhaltefähig. Ich mag Fleisch, Fisch, Eier und Käse. Ich empfinde keinen Ekel beim Essen. Mich schreckt einfach nur ab, wie wir Menschen diesen natürlichen Prozess des “Fressen und gefressen werden” mittlerweile ausleben. Die Idee einer veganen Ernährung finde ich toll, obwohl mit Blick auf die Menschheitsgeschichte auch nicht ganz natürlich. Trotzdem bin ich mir sicher, dass wir uns zukünftig zunehmend von der Ausbeutung der Natur entfernen (müssen).

Veggie 95 – Was bedeutet die Namensgebung?

Der Begriff “Veggie 95” soll nur zum Ausdruck bringen, dass meine Lebensweise zu 95% vegetarisch ist und der 5%-Anteil dem seltenen Genuss von Fisch oder Fleisch geschuldet ist. Streng genommen lebe ich zu circa 85% vegan. Die Differenz zu 95% wird durch den Konsum von Eiern, Käse oder Magerquark gefüllt. Im Durchschnitt ernähre ich mich mindestens 4-5 Tage in der Woche rein vegan. An den anderen Tagen kann es vorkommen, dass sich mal ein Stück Käse auf dem Brot verirrt, Schafskäse im Salat ist oder es am Wochenende Rührei zum Frühstück gibt.

Veggie 95 – Zur Qualität der Lebensmittel

Ich persönlich bevorzuge möglichst naturbelassende Produkte. “Convenience” oder “Fertiggerichte” sind nicht meins. Rohkost ist kein Muss, aber auf frisches Obst und Gemüse wird immer mehr zur Sucht. Ich verzichte gänzlich auf Essen, dass mit Geschmacksverstärkern oder Ähnlichem aufbereitet wurde, damit fallen auch die meisten Fast-Food-Angebote aus. Der Trend zu Bio-Produkten hat auch mich ergriffen. Da ich den Aspekt einer nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln für sehr wichtig halte, sind regionale und saisonale Produkte – möglichst Bio – meine erste Wahl.

Alle Artikel aus der Serie “Ernährungsszene stellt sich vor”

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